Journal Title
Title of Journal: AStA Wirtsch Sozialstat Arch
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Abbravation: AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv
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Publisher
Springer Berlin Heidelberg
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Authors: Ralf Thomas Münnich
Publish Date: 2013/08/10
Volume: 7, Issue: 1-2, Pages: 1-3
Abstract
Eine der Hauptursachen der letzten globalen Wirtschafts und Finanzkrise war der Preisverfall bestimmter Immobilien in den Vereinigten Staaten von Amerika Die Relevanz der Immobilienpreisentwicklung für die Konjunkturanalyse und die Wirtschaftspolitik wurde somit jüngst deutlich aufgezeigtDie bislang verfügbaren Immobilienpreisindizes für Deutschland haben jedoch einige Nachteile Ihre Frequenz erscheint für die genannten Zwecke zu gering Ebenso mangelt es ihnen an Aktualität Zudem handelt es sich um sehr stark aggregierte Indizes Eine tiefere regionale Gliederung sowie die Möglichkeit der Betrachtung verschiedener Immobilientypen wären wünschenswertIm vorliegenden Heft des AStA Wirtschafts und Sozialstatistisches Archiv entwickeln Bauer et al 2013 in ihrem Beitrag verschiedene hedonische Immobilienpreisindizes auf Basis von Daten der Internetplattform ImmobilienScout24 welche die genannten Schwächen bisheriger Indizes nicht teilen und monatlich neu berechnet werden können Aufgrund der Natur der genutzten Daten sind auch hier einige Einschränkungen zu beachten auf welche die Autoren ebenso eingehen Sie zeigen zum Abschluss dass die deutschen Immobilienpreise im Krisenverlauf deutlich unter Druck gerieten sich aktuell aber wieder merklich erholenDer alleinige Blick auf Erwerbstätigenzahlen lässt keine umfassende Analyse der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland zu da er keine Auskunft über den tatsächlichen Arbeitseinsatz der Erwerbstätigen gibt Aussagekräftiger erscheint hier eine adäquate Berechnung des Arbeitsvolumens als Produkt der Erwerbstätigenzahl mit der durchschnittlichen Arbeitszeit je ErwerbstätigemDie Arbeitszeitdaten aus der aufwändigen Arbeitszeitrechnung AZR des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung IAB sind in diesem Kontext von großer Bedeutung Wanger 2013 stellt in ihrem Beitrag im vorliegenden Heft das methodische Konzept der AZR deren Datengrundlagen und Gründe für notwendige regelmäßige Anpassungen der AZR vor Die Autorin zeigt sodann unter anderem dass die Auswirkungen der Wirtschafts und Finanzkrise in Deutschland bei nahezu konstanter Zahl der Beschäftigten durch einen Rückgang der durchschnittlichen Jahresarbeitszeit bspw durch Kurzarbeit den Abbau von Überstunden etc deutlich abgefedert werden konnten Es zeigt sich ein tief greifender Wandel in weiten Bereichen der Arbeitszeitgestaltung in Deutschland hin zu flexibleren ArbeitszeitenDie Frankfurter Schule in der Statistik mit Hauptvertretern wie Franz Zizek Paul Flaskämper ua betonte stark die begrifflichen Grundlagen der Datenerhebung die verbale Interpretation von Statistiken die deskriptive Statistik sowie die Wirtschaftsstatistik Sie sah es als Aufgabe der Statistik sich nicht nur mit mathematischen bzw formalen Aspekten zu beschäftigen sondern sich auch verstärkt mit inhaltlichen Problemen auseinanderzusetzen Seit den 1980er und 1990er Jahren ist der vormals starke Einfluss der Frankfurter Schule in Deutschland zusehends zugunsten einer formaleren Ausrichtung der Statistik zurückgegangenVon der Lippe 2013 zeichnet in seinem Beitrag in diesem Heft die grundlegenden Positionen sowie die Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule nach wobei er sich vornehmlich auf die Blütezeit der Strömung bezieht und zeitgenössische Vertreter der Richtung von seiner im Beitrag formulierten Kritik an ihr ausdrücklich ausnimmt Er erläutert zudem die Konsequenzen der Frankfurter Schule für die Statistik in Deutschland die lange Zeit den Anschluss an das Ausland zu suchen hatte Von der Lippe illustriert seine Überlegungen kritisch anhand der Indextheorie von Paul Flaskämper welche er als Fehlleistung einschätzt und überprüft inwiefern die Grundüberzeugungen der Frankfurter Schule dafür verantwortlich zu machen sindIn Zeiten häufiger Abstimmungen über beispielsweise Rettungspakete rückt das Abstimmungsverhalten der Volksvertreter in den Parlamenten näher in den Vordergrund Während der 16 Legislaturperiode des Deutschen Bundestages von 2005 bis 2009 regierte eine Große Koalition aus CDU CSU und SPD unter Bundeskanzlerin Angela Merkel in Deutschland Gemeinsam verfügten die drei Regierungsparteien über rund 73 Prozent der Stimmen und somit über eine deutliche MehrheitIn einer solchen Ausgangssituation fällt ein von der Fraktionsdisziplin abweichendes Abstimmungsverhalten einzelner Abgeordneter kaum ins Gewicht Es lassen sich in solchen Konstellationen verhältnismäßig viele Abweichungen vom mehrheitlichen Abstimmungsverhalten innerhalb der Regierungsfraktionen beobachtenNeuhäuser et al 2013 nutzen die Mehrheitsverhältnisse im Deutschen Bundestag von 2005 bis 2009 in ihrem Beitrag in diesem Heft um die Bestimmungsfaktoren für ein solches divergierendes Abstimmungsverhalten von Bundestagsabgeordneten zu untersuchen Sie gelangen zu der aus einer früheren Studie bekannter Erkenntnis dass direkt gewählte Abgeordnete signifikant häufiger abweichend abstimmen als Listenkandidaten Als Erweiterung der früheren Studie beziehen die Autoren zusätzliche Faktoren wie Alter und Nebentätigkeiten der Abgeordneten in ihre Analyse mit ein Ein Abweichen eines Wahlkreiskandidaten bleibt dennoch wahrscheinlicher Die Autoren zeigen zudem dass die Wahrscheinlichkeit eines abweichenden Abstimmungsverhaltens bei direkt gewählten Mandatsträgern mit der Höhe des von ihnen erreichten Erststimmenanteils sinkt
Keywords:
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