Journal Title
Title of Journal: Diabetologe
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Abbravation: Der Diabetologe
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Publisher
Springer-Verlag
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Authors: B Nowotny
Publish Date: 2010/01/09
Volume: 6, Issue: 1, Pages: 50-50
Abstract
Sowohl die Prävalenz als auch die Inzidenz des Typ2Diabetes und auch der Demenz steigen nach Prognosen auf etwa 24 Mio bzw 84 Mio Patienten weltweit im Jahr 2040 an Längsschnittstudien haben ein 15 bis 2fach erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz auf dem Boden des Typ2Diabetes gefunden Neben der manifesten Demenz als spätem Endpunkt steht auch eine vermehrte Reduktion der kognitiven Funktion zur Diskussion die bisher nur in wenigen Studien umfassend untersucht wurde Meist fanden sich hierbei Reduktionen im Bereich des Sprachgedächtnisses der Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung sowie der Ausführungshandlungen was auf eine mangelnde Verarbeitung unstrukturierter Information hinweisen könnte Die vorliegende Studie untersuchte nun erstmals eingehend mit verschiedenen etablierten psychometrischen Instrumenten die Entwicklung der kognitiven Funktion bei Patienten mit Typ2Diabetes und gesunden Kontrollen über einen Zeitraum von 4 JahrenDie Basisuntersuchung fand zwischen 2002 und 2004 statt die mittlere FollowupZeit betrug 41±04 Jahre Eingeschlossen wurden Patienten mit gesichertem Typ2Diabetes der seit mindestens einem Jahr bekannt war Im Mittel betrug die Diabetesdauer 9±6 Jahre das Alter 66±6 Jahre und der Frauenanteil 53 Die Kontrollgruppe stammte aus dem näheren – auch familiären – Umfeld der Patienten und wurde nach Alter und Geschlecht angepasst Nach 4 Jahren nahmen 66 der Patienten und Kontrollen an der FollowupUntersuchung teil es konnten damit 68 Patienten und 38 Kontrollpersonen prospektiv ausgewertet werdenBei der Basisuntersuchung fanden sich neben den zu erwartenden Unterschieden bei der Stoffwechseleinstellung häufiger makrovaskuläre Ereignisse sowie höhere Scores im Beck’s Depressionsinventar BDI die auf einen höheren Anteil an Depression bei den Typ2DiabetesPatienten hinweisenNach 4 Jahren fand sich bei beiden Gruppen eine leichte Reduktion der kognitiven Funktion die bei den Diabetespatienten aber völlig im Spektrum der gesunden Kontrollen lag und nicht signifikant war Auch wenn initiale Unterschiede der Gruppen die einen Einfluss auf die Durchblutung oder die kognitive Funktion haben HbA1c Hypertonus früheres makrovaskuläres Ereignis BDI 13 berücksichtigt wurden fand sich keine signifikante Verschlechterung der kognitiven Funktion im Vergleich zu den KontrollenIm Gegensatz zu den longitudinalen Studien die eine erhöhte Rate der Demenz bei Typ2Diabetes fanden zeigte sich in dieser Studie kein Unterschied Dies mag an dem etwas anders gelagerten Endpunkt liegen der bei den Demenzstudien häufig über eher wenig sensitive Instrumente erfasst wurde Darüber hinaus zeigen weitere kleinere Studien dass eine Verschlechterung nach der Diabetesdiagnose sehr langsam fortschreitet und daher der Beobachtungszeitraum möglicherweise zu kurz ist gerade da das Kollektiv in Bezug auf demenzielle Erkrankungen eher jung und Diabetesdiagnose erst vor Kurzem erfolgt ist Hier sind auch die möglicherweise in anderen Studien vorhandenen Unterschiede der Patientengruppe zu beachten bei der eine kognitive Funktionsverschlechterung möglicherweise häufiger in der Subgruppe mit weiteren makrovaskulären Erkrankungen auftritt Weitere ätiologische und langfristigere Studien sind hier sicher notwendig um den Zusammenhang genauer zu klären
Keywords:
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