Journal Title
Title of Journal: Z Herz Thorax Gefäßchir
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Abbravation: Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Publisher
Springer-Verlag
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Authors: Klaus Kallenbach
Publish Date: 2012/09/22
Volume: 26, Issue: 5, Pages: 277-277
Abstract
mit dieser Ausgabe der Zeitschrift für Herz Thorax und Gefäßchirurgie werden erneut Themen aus den verschiedensten Bereichen der Herzchirurgie in den Mittelpunkt gestellt die für den Ausbildungsassistenten in unserem Fach von aktueller Relevanz sind Einige Artikel die das Arbeitsumfeld der Herzchirurgie im Wandel beleuchten möchte ich schon vorab bewerbenDenjenigen die derzeit in der herzchirurgischen Ausbildung ihr operatives Spektrum erweitern wollen sei der Kommentar von Herrn Doenst in der Rubrik „Im Brennpunkt“ empfohlen die Beobachtung von Shi et al dass Auszubildende in der Herzchirurgie keine schlechteren Ergebnisse generieren als die Senioroperateure ist wenig überraschend Auch wenn natürlich eine Vorselektion stattfindet indem die scheinbar einfacheren Patienten als Ausbildungsfälle dienen im amerikanischen Ausbildungssystem werden grundsätzlich häufiger als in Deutschland die Seiten gewechselt und zahlreiche Publikationen rechtfertigen diese Ausbildungsmethode mit guten Ergebnissen Bemerkenswert dagegen ist das Bekenntnis des Autors dass gerade minimalinvasive Mitralklappeneingriffe hervorragend zum Teaching geeignet sind der Senior steht hinter dem die Operation durchführenden Junior und kann mittels Videoübertragung kommentieren und ggf einzelne Schritte übernehmen Das klingt ausgesprochen überzeugend und sollte die Senioren motivieren gerade bei minimalinvasiver Mitralklappenchirurgie die Mitralklappenrekonstruktion zu lehren Das oft gehörte Argument man müsse für das erfolgreiche Lernen in der Mitralklappenchirurgie erst eine breite Erfahrung via Sternotomie erarbeiten ist damit hinfällig – man sieht als Assistent ja sowieso nur wenig…Aktuell und relevant insbesondere für die Weiterbildungsassistenten in der Herzchirurgie denen in den meisten Kliniken die Aufklärung über einen anstehenden Eingriff obliegt ist der Artikel von Fenger et al in der Rubrik „Das medicolegale Thema“ der Bundesgerichtshof BGH hatte entschieden dass eine telefonische Aufklärung vor einem Eingriff ausreichend sei wenn der Patient mit diesem Vorgehen einverstanden ist Bei komplizierten Eingriffen lehnt der BGH die Möglichkeit einer telefonischen Aufklärung jedoch ab Herzchirurgische Eingriffe werden in aller Regel grundsätzlich als komplizierte Eingriffe beurteilt weshalb der Autorenempfehlung zur Zurückhaltung bei telefonischer Aufklärung unbedingt gefolgt werden sollte Außerdem gilt es zu bedenken dass im persönlichen Aufklärungsgespräch von Angesicht zu Angesicht Unsicherheiten und Missverständnisse besser wahrgenommen und ge bzw erklärt werden können die meisten Patienten haben Angst vor der Operation und es ist unsere ärztliche Aufgabe diese Angst zu lindern Es zeigt sich hier wieder einmal dass nicht alles was rechtens auch für die Praxis geeignet istDie künftig sinnvoll gelebte Praxis der Herzmedizin könnte der Beitrag von Seiffert et al zu finden unter „Karriere und Perspektiven“ vorwegnehmen die Bildung von Herzzentren mit einem gemeinsamen Budget Bei diesem Konzept entfällt zumindest der pekuniäre Konkurrenzkampf zwischen Herzchirurgie und Kardiologie was dem Patienten in der Auswahl der am besten geeigneten Behandlungsmethode großen Nutzen bringt Möglichkeiten und Grenzen der jeweiligen Verfahren werden deutlich besser verstanden wenn Herzchirurg und Kardiologe gemeinsam Patienten behandeln so z B an den Schnittstellen TranskatheterAortenklappenimplantation und Mitralklappenrekonstruktion Unbedingt wünschenswert wie von den Autoren am Ende ihres Beitrags vorsichtig angemerkt ist die fachübergreifende Ausbildung mit Rotation in alle Bereiche also auch das Erlernen von Kathetertechniken Der Wandel in der Herzmedizin wird in 20 Jahren ganz andere Anforderungen an die Herzchirurgie stellen als momentan den Kollegen in der Ausbildung sei geraten sich schon heute jenseits der Grenzen des eigenen Fachs zu informierenUnd wer deshalb jetzt noch einen weiten entspannten „Blick über den Tellerrand“ wagen möchte dem sei sehr herzlich der Artikel von Appelkamp et al empfohlen die Beschreibung der ostfriesischen Krabbenfischerei und deren strukturellen Probleme mittels derer erstaunliche Parallelen zur Humanmedizin sichtbar gemacht werden
Keywords:
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