Journal Title
Title of Journal: InFo Neurologie
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Abbravation: InFo Neurologie & Psychiatrie
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Publisher
Urban and Vogel
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Authors: Peter Schönknecht
Publish Date: 2012/10/23
Volume: 14, Issue: 10, Pages: 16-16
Abstract
Hintergrund Nur knapp 60 aller an einer unipolaren Depression Erkrankten erhalten eine antidepressive Therapie Um diese Behandlungslücke zu schließen wird die Wirksamkeit verschiedener internetbasierter Selbsthilfeprogramme untersucht die als Überbrückungs Komplementär oder Alternativbehandlung bei psychiatrischen Erkrankungen 1 vermehrt genutzt werdenPatienten und Methodik Die Rekrutierung der Studienteilnehmer erfolgte mittels Internetplattform die Diagnosestellung anhand der Selbstaussage der Probanden mit externer Diagnosebestätigung in 29 der Fälle Jeweils 105 Probanden wurden in einen Therapie und einen Wartelistenarm randomisiert Es standen zehn auf kognitiver Verhaltenstherapie basierende Therapiemodule zur Verfügung Primärer Endpunkt war die Veränderung im BDI Beck depression inventory Die Studiendauer betrug acht WochenErgebnisse Es fand sich eine niedrige Abbruchrate 18 mit signifikanten Symptomverbesserungen in beiden Gruppen im Verlauf d = 085 im Therapiearm d = 058 im Wartelistenarm mit leichter Überlegenheit des Therapiearms d = 038 ▸Abb 1 Der stärkste Effekt wurde in der Gruppe der mittelschweren Depressionen erzielt d = 070 schwache Effekte hingegen bei schweren d = 023 und leichten d = 024 Fällen Das Programm wurde von den Teilnehmern retrospektiv generell als wirksam und gut durchführbar beurteiltIn der Befundinterpretation dieser methodisch aufwendigen und praxisrelevanten randomisierten Studie muss eingeschränkt werden dass der Schweregradeinteilung und der Messung des Behandlungseffekts ausschließlich Selbstbeurteilungsskalen BDI als primary outcome zugrunde liegen die mit fachpsychiatrischer Fremdbeurteilung z B HAMD MADRS nicht sicher deckungsgleich sind 2 Die Rekrutierung mittels Werbung auf DepressionsInternetforen stellt eine RecruitmentSelection dar in dieser Studie mehr als 77 Frauen Die angegebenen Diagnosen beruhen nur zu 60 auf fachtherapeutischer Expertise was zu Fehldiagnosen geführt haben kannAuf Grundlage der vorliegenden Daten stellt diese Therapieform zumindest für Patienten die keiner anerkannten Therapieform zugeführt werden können eine Alternative dar Es ist ebenso denkbar dass derartige Therapieformen die Behandlungsbereitschaft für psychiatrische Therapien unterstützen und somit als psychoedukative Interventionen weiterentwickelt werden sollten
Keywords:
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