Journal Title
Title of Journal: InFo Neurologie
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Abbravation: InFo Neurologie & Psychiatrie
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Publisher
Urban and Vogel
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Authors: Friederike Klein
Publish Date: 2012/02/24
Volume: 14, Issue: 2, Pages: 58-58
Abstract
Ein Studienverbund untersucht Bedingungen und Chancen der Prävention einer Schizophrenie bei Personen mit hohem Psychoserisiko Kern des Projekts ist eine Interventionsstudie die derzeit noch läuft Doch Ergebnisse aus begleitenden Untersuchungen verändern bereits jetzt das Wissen um das ProdromalstadiumDer Vergleich der Hochrisikopatienten mit gesunden Kontrollpersonen und Patienten mit diagnostizierter Schizophrenie ermöglicht die Identifikation von Faktoren die als Prädiktoren für die Konversion vom Prodrom zur Schizophrenie infrage kommen Dr Christiane Montag Berlin berichtete dass die emotionale Empathie gemessen am Mitfühlen und Mitreagieren auf visuelle Reize Fotos nach dem Multifaced Empathy Test MET bei 100 Hochrisikopatienten der PREVENTStudie gegenüber 50 in Alter Geschlecht und verbalem IQ vergleichbaren Gesunden signifikant reduziert war Das galt allerdings auch im Vergleich zu 50 Patienten mit Schizophrenie die sich von den Gesunden in den Werten der emotionalen Empathie nicht unterschieden Der Unterschied blieb auch nach Berücksichtigung depressiver Symptome erhalten Ob die emotionale Empathie ein Prädiktor für den Übergang in eine Schizophrenie sein kann muss der weitere Verlauf zeigen Die kognitive Empathie war bei Prodromalpatienten gegenüber den Kontrollpersonen noch unauffällig und nur bei Patienten mit Schizophrenie reduziertPersonen mit einem erhöhten Psychoserisiko reagieren stärker emotional auf alltägliche Stressoren als Gesunde berichtete Dr Michael Wagner Bonn Er hatte 17 Hochrisikopersonen und 19 Gesunde zu diesem Aspekt vergleichend untersucht In der Studie nahmen mit der Intensität alltäglicher Stressoren auch die Intensität der psychotischen Symptome Abbildung 1 und die negativen Affekte signifikant immer weiter und deutlich stärker als bei Gesunden zu p 001 Der Verlauf muss zeigen ob diese erhöhte Reaktivität auf Stress einen prädiktiven Wert für die Entwicklung einer Schizophrenie hat Möglicherweise wird die erhöhte Reaktivität im Prodrom bis zur Entwicklung einer ersten Psychose immer ausgeprägter spekulierte Wagner Interessant wird sein wie sich die Maßnahmen zum Stressmanagement auswirken die im KVTStudienarm integriert sindPatienten mit Schizophrenie rauchen oft Menschen mit hohem Psychoserisiko auch wie Dr Joachim Cordes Düsseldorf berichtete — wahrscheinlich eine Art Selbstmedikation Das zentrale Interesse seiner Untersuchung im Rahmen der PREVENTStudie galt aber dem metabolischen Syndrom das bei Patienten mit Schizophrenie noch verbreiteter und ausgeprägter ist als in der Allgemeinbevölkerung und mit für die hohe Mortalität der Erkrankung verantwortlich gemacht wird Die Therapie ist an dieser Entwicklung nicht unschuldig Während einer Hospitalisierung wegen Schizophrenie und Depression verschlechtern sich kardiovaskuläre Risikofaktoren deutlich Metabolische Effekte von Medikamenten müssen aber nicht tatenlos hingenommen werden Gewichtsmanagement während einer Therapie mit Olanzapin kann den Blutzucker beispielsweise gut regulieren 1 2 Dies sollte man früh beginnen und nicht erst wenn Adipositas und Co ausgeprägt sind mahnte CordesBei einer PREVENTStichprobe von 107 Männern und 55 Frauen mit hohem Psychoserisiko gab es noch kein erhöhtes metabolisches Syndrom im Vergleich zu Normwerten — und das obwohl viele durchaus eine familiäre Belastung hinsichtlich eines Diabetes mitbrachten Möglicherweise könne man die Betroffenen dank früh einsetzender Präventionsmöglichkeiten körperlich gesund durch die Schizophrenie führen sagte Cordes
Keywords:
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