Authors: S Kliesch
Publish Date: 2010/01/10
Volume: 49, Issue: 1, Pages: 32-36
Abstract
Bei etwa 15 aller Paare bleibt der Kinderwunsch unerfüllt die Ursache findet sich in 50 der Fälle beim Mann sowohl als alleinige Ursache als auch als Kofaktor der Infertilität eines Paares Wichtig ist es jedoch diejenigen Patienten sorgfältig zu differenzieren die von einer kausal orientierten Therapie profitieren und des Weiteren für die übrigen Patienten eine optimale Therapieempfehlung herauszuarbeiten Während die Spermatogenese zentral durch die Freisetzung von follikelstimulierendem Hormon FSH gesteuert wird wird die Rolle des Testosterons bei der normalen Fertilität oftmals außer Acht gelassen Eine Substitution mit exogen zugeführtem Testosteron bei gleichzeitigem Kinderwunsch verbietet sich da es zu einer Suppression der Spermatogenese kommt In den Fällen mit normalen bis erhöhten Gonadotropinen und einem symptomatischen Testosteronmangel ist die Therapie schwierig Es gibt keine einheitliche Empfehlung da die Evidenzlage dürftig istAnders verhält es sich beim hypogonadotropen Hypogonadismus der eine der wenigen kausal therapierbaren Störungen der männlichen Infertilität darstellt Zur Stimulation der Gonadenfunktion bei Patienten mit aktuellem oder späterem Kinderwunsch werden GnRH GonadotropinReleasingHormon oder Gonadotropine zur Stimulation der Testosteronproduktion und der Spermatogenese eingesetzt Eine physiologische Stimulation wird entweder mit GnRH mittels subkutan applizierter GnRHsezernierender Pumpe oder – mittlerweile gebräuchlicher – luteinisierendem Hormon LH und FSH als subkutane Injektionen von hCG humanes Choriongonadotropin und hMG bzw der jeweiligen rekombinanten Hormone erreicht Nach Abschluss der Kinderwunschbehandlung erfolgt die Substitution mit TestosteronpräparatenAbout 15 of men and women in their reproductive years remain childless in 50 of cases the reasons can be found in the male partner It is important to define as exactly as possible the reasons for infertility to select those men who can be treated by a causal treatment option and to find the optimum treatment strategy While FSH is the key hormone for intact spermatogenesis testosterone as an important modifier of quantitative normal sperm production may sometimes be underestimated Exogenous substitution with testosterone will suppress spermatogenesis and is thus not indicated in hypogonadal males with hypogonadism and infertility at the same time In males with normal to elevated gonadotrophins and symptomatic testosterone deficiency treatment is difficult and evidencebased recommendations are missingThe situation in males presenting with secondary hypogonadotropic hypogonadism exhibiting one of the clearly defined and treatable reasons of male infertility is totally different To stimulate the gonadal function in secondary hypogonadal patients wishing to father a child pulsatile GnRH or subcutaneous gonadotrophin treatment are used They stimulate both testosterone production and spermatogenesis After the end of successful fertility treatment substitution is continued by exogenous testosterone treatment with oral transdermal or intramuscular physiological preparations
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