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Journal Title

Title of Journal: Nervenarzt

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Abbravation: Der Nervenarzt

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Publisher

Springer-Verlag

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DOI

10.1007/bf03043787

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ISSN

1433-0407

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BLymphozyten als neues „Target” der MultipleSkle

Authors: R Hohlfeld
Publish Date: 2009/01/23
Volume: 80, Issue: 2, Pages: 147-148
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Abstract

BLymphozyten und Antikörper sind seit einiger Zeit ins zentrale Blickfeld der MSForschung gerückt Aktuelle Therapiestudien zielen auf die selektive Elimination bzw Beeinflussung von BLymphozyten Zu diesem aktuellen Thema erscheinen in dieser Ausgabe von „Der Nervenarzt“ zwei sehr informative Übersichtartikel von Schröder et al und Menge et al 1 2Welche genaue pathogenetische Bedeutung den BZellen und Antikörpern bei der MS zukommt ist noch weithin unbekannt 3 Im Tiermodell der MS der experimentellautoimmunen Enzephalomyelitis EAE haben Antikörper lediglich eine „konditionale“ Rolle d h sie wirken nur dann pathogen wenn sie zusammen mit TLymphozyten appliziert werden Dies liegt daran dass peripher z B intravenös applizierte Antikörper die BlutHirnSchranke nicht passieren können Nur dann wenn autoreaktive TLymphozyten zuvor die BlutHirnSchranke durchlässig gemacht und eine Entzündung im Zentralnervensystem ZNS induziert haben können Autoantikörper das ZNS erreichen und dort pathogene Effekte vermittelnWährend die pathogene Rolle von Autoantikörpern noch ungeklärt ist gibt es schon jetzt Hinweise dafür dass Autoantikörper als diagnostische „Biomarker“ dienen können Das überzeugendste Beispiel hierfür sind die kürzlich entdeckten Autoantikörper gegen Aquaporin4 die als diagnostische Marker der Neuromyelitis optica NMO große Bedeutung gewinnen 4 Hingegen ist die Bedeutung von gegen andere ZNSAntigene gerichteten Autoantikörpern weiterhin unklarAus immunhistologischen Untersuchungen an Hirnbiopsiematerial ergeben sich Hinweise für eine immunpathologische Heterogenität der Multiplen Sklerose So haben Lucchinetti Brück und Lassmann eine antikörperdominierte Form der MS beschrieben die sie als „TypIIMS“ bezeichnen 5 Leider lassen sich die verschiedenen Formen der MS bisher nur histologisch identifizieren Es erscheint plausibel dass solche „antikörperdominierten“ MSVarianten besonders gut auf Therapien ansprechen die selektiv gegen BLymphozyten gerichtet sind wie zum Beispiel der monoklonale AntiCD20Antikörper Rituximab 6 Allerdings unterscheiden die laufenden Therapiestudien mangels verfügbarer Biomarker nicht zwischen den verschiedenen immunpathologischen Varianten der MS Dennoch sind erste Studienergebnisse mit Rituximab vielversprechend 6Neben einer Reihe von neuen selektiv die BLymphozyten beeinflussenden Therapien haben auch die bereits zugelassenen Therapien nachhaltige Effekte auf BLymphozyten Neue Untersuchungen zeigen dass Interferon β den BZellstimulierenden Faktor BAFF „B cell stimulating factor of the TNF family“ induziert 7 Daraus lässt sich ableiten dass Interferon β bei antikörperdominierten autoimmunen ZNSEntzündungen wie der Aquaporin4Antikörperassoziierten NMO eher ungünstig wirkt Tatsächlich gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Einzelfallbeobachtungen die schwere Exazerbationen der NMO unter Interferontherapie berichtenEine weitere aktuelle Untersuchung derselben Arbeitsgruppe zeigte dass auch Natalizumab Effekte auf BLymphozyten ausübt Unter Therapie mit Natalizumab Tysabri steigt die Zahl der im Blut zirkulierenden BLymphozyten und besonders ihrer unreifen Vorläuferformen „PräBZellen“ 8 Wahrscheinlich werden BZellen und ihre Vorläufer einerseits an der Migration ins ZNS gehindert und andererseits vermehrt aus dem Knochenmark freigesetzt Da vor allem BLymphozyten potenzielle Träger des JCVirus sind könnte dieser Mechanismus auch mit dem Risiko für die Entstehung einer progressiven multifokalen Leukoenzephalopathie von Tysabri zusammenhängenDie Autoren der Übersichtsartikel betonen zu Recht die Bedeutung von BLymphozyten als ein attraktives Ziel für zukünftige Therapiestrategien Die noch bestehende Unkenntnis über die genaue pathogenetische Rolle der BLymphozyten und das Risiko neuer Nebenwirkungen dämpfen allerdings in diesem frühen Stadium allzu übertriebene Erwartungen


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