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Title of Journal: MMW Fortschritte der Medizin

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Abbravation: MMW - Fortschritte der Medizin

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Publisher

Urban and Vogel

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DOI

10.1007/s00127-008-0419-9

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ISSN

1438-3276

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Byebye Marcumar

Authors: STI
Publish Date: 2012/01/29
Volume: 154, Issue: 1, Pages: 20-20
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Abstract

In der Thromboseprophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern hat das vergangene Jahr entscheidende Neuerungen gebracht Der Thrombininhibitor Dabigatran hat die Zulassung für diese Indikation erhalten der FaktorXaHemmer Rivaroxaban steht kurz davor Damit stellen sich für den Praktiker eine Reihe von Fragen Was muss ich bei der Auswahl beachten Welche Risiken sind mit der Verordnung der innovativen Substanzen verbunden Soll man MarcumarPatienten umstellen Im August 2011 erhielt der direkte Thrombininhibitor Dabigatran als erster der innovativen Gerinnungshemmer die Zulassung für die Verhinderung thromboembolischer Ereignisse bei Patienten mit Vorhofflimmern VF Im November gab die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA den selektiven FaktorXaInhibitor Rivaroxaban bei dieser Indikation für den USMarkt frei Auch die Europäische Kommission hat Ende letzten Jahres die Zulassung für Rivaroxaban auf die Indikation VF erweitertWesentlicher Vorteil der neuen Antikoagulanzien zu denen auch die noch nicht eingeführten FaktorXaHemmer Apixaban und Edoxaban zählen ist die fixe Dosierung Diese sorgt für eine zuverlässige Wirkung sodass ein Labormonitoring wie bei Marcumar nicht erforderlich ist Im Vergleich mit dem VitaminKAntagonisten wurde außerdem nicht nur das Risiko eines embolischen Ereignisses sondern auch die Gefahr einer zerebralen Blutung reduziert„Für den verordnenden Arzt wird sich in absehbarer Zeit die Frage stellen welche der genannten Substanzen die beste ist“ sagte Prof Christian Bode Freiburg Die Studien seien allerdings nicht unbedingt vergleichbar da sich schon die Patientenkollektive deutlich unterschieden So waren die Patienten in der ROCKETAFStudie die mit Rivaroxaban durchgeführt wurde im Vergleich zu den Patienten der RELYStudie Dabigatran deutlich kränker d h der CHADS2Score lag hier im Schnitt um ca einen Punkt höherAuch bei der Dosierung gibt es Unterschiede Dabigatran muss zweimal täglich geschluckt werden Rivaroxaban nur einmal täglich was sich auf die Compliance und damit die Therapiesicherheit auswirken könnte „In der DabigatranStudie fand sich ein — allerdings statistisch nicht signifikanter — Trend zu mehr Herzinfarkten“ so Bode Bei ca 20 der Patienten musste außerdem die Dabigatrantherapie wegen Dyspepsie beendet werdenBei der Wahl der Substanz empfahl Bode sollte man sich von der Frage leiten lassen Was will ich eigentlich verhindern Für Dabigatran habe die RELY Studie gezeigt dass bei der höheren Dosierung von 2 x 150 mg im Vergleich zu den VitaminKAntagonisten bei vergleichbarem Blutungsrisiko signifikant weniger ischämische Schlaganfälle auftreten Zentrale Botschaft der ROCKETAFStudie mit Rivaroxaban sei dass unter dieser Substanz vor allem weniger tödliche Hirnblutungen auftraten Und mit Apixaban konnte in der ARISTOTLEStudie signifikant die Gesamtmortalität jedoch nicht die kardiovaskuläre Mortalität gesenkt werdenWelcher VFPatient auf eine innovative Substanz umgestellt werden sollte muss der Arzt entscheiden Profitieren dürften v a Patienten die mit Marcumar nicht sicher eingestellt werden können Andererseits bestehe bei Patienten die schon lange komplikationslos mit Marcumar behandelt werden kein dringender Bedarf die Strategie zu ändern „Wird bei Marcumar einmal eine Tagesdosis vergessen dürfte dies für das Schlaganfallrisiko nicht sehr relevant sein“ sagte Prof Thomas Klingenheben Bonn Bei einer modernen Substanz könne jedoch das Weglassen einer Dosis evtl fatale Folgen habenZu denken gibt auch die Tatsache dass es bisher kein wirksames Antidot gibt Dies könnte sich allerdings in absehbarer Zeit ändern zumindest für Rivaroxaban Mit einem ProthrombinkomplexKonzentrat ließ sich in einer niederländischen Studie die Wirkung des FaktorXaHemmers sofort und vollständig neutralisieren Interessanterweise blieb dieser Effekt bei Dabigatran ausWie das BfArM konstatiert sind „Anwendungsrisiken von Pradaxa® weder häufiger noch schwerwiegender als die der anderen mit dem gleichen Behandlungsziel eingesetzten Arzneimittel“ Die Rate tödlicher Blutungen unter Dabigatran beträgt jährlich ca 63 pro 100 000 Patienten unter Marcumar ca 330 je 100 000 Patienten


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