Authors: H S Füeßl
Publish Date: 2013/03/01
Volume: 155, Issue: 3, Pages: 32-32
Abstract
Die Inzidenz der Clostridium difficileassoziierten Diarrhö CDAD hat sich verdoppelt es werden virulentere Stämme beobachtet und es sind nicht mehr nur die klassischen Risikopopulationen wie ältere Patienten und Patienten mit Vorerkrankungen betroffenZwar bleibt der Gebrauch von Antibiotika der wichtigste Risikofaktor Zusätzlich beobachtet man derartige Infektionen in letzter Zeit aber auch zunehmend allgemein bei hospitalisierten Patienten den Trägern von nasogastralen Sonden sowie unter Chemotherapie und Immunsuppressiva In einer Medline und PubMedSuche fanden die Autoren 49 Studien zu der Thematik 23 Studien mit zusammen 30 000 Patienten genügten den Einschlusskriterien Die Metaanalyse sämtlicher Studien ergab dass die Inzidenz einer CDAD bei den mit PPI behandelten Patienten im Vergleich zu den Personen ohne PPIEinnahme um 65 und damit hoch signifikant erhöht war Bei den FallKontrollStudien lag das relative Risiko bei 231 bei den KohortenStudien bei 148Trotz des eindrucksvollen Ergebnisses sollte man nicht vergessen dass Metaanalysen grundsätzlich nicht in der Lage sind Kausalitäten nachzuweisen Das größte Problem der retrospektiven Studien liegt wohl darin dass weder die Dosis noch die Dauer der PPITherapie bekannt waren und in die Analyse eingehen konnten Eine Metaanalyse ist auch nicht in der Lage konfundierende Faktoren herauszufinden für die in der Primärstudie nicht ausreichend kontrolliert worden warImmerhin erscheint die Hypothese wonach eine lange anhaltende Säuresuppression des Magens bakterielle Infektionen fördern und sogar zu einer bakteriellen Überwucherung führen könnte durchaus plausibel Tatsächlich wurden im Magensaft von Personen unter PPITherapie mit einem pHWert von 5 vegetative Sporen von Clostridium difficile gefunden
Keywords: